colin in indien

Mittwoch, September 22, 2004

jets

es hat eine ganze weile gedauert, bis ich es akzeptieren konnte. es war hart. noch laenger hat es gedauert, bis ich es hier niederschreiben konnte. dies hier ist noch haerter.
vielleicht ist jemandem aufgefallen, dass schon laenger nichts mehr aus dem sektor kultur/leben der inder erschienen ist. grund? ganz einfach: es interessiert mich nicht mehr, ich habe genug! diese erkenntnis war ein schwerer schock fuer mich. ich, der ich mich selbst gerne als weltoffen sah und gab. ich habe meine lektion gelernt...
das heisst allerdings nicht, dass ich indien oder die inder nicht mag, ich bin sehr gerne hier. auf reisen. aber ich koennte mich hier nicht niederlassen, hier leben. die mentalitaet der inder, vorallem der hindus, ist meiner zu fremd; ich koennte mich hier nie 'zu hause' fuehlen. in suedamerika kann ich das; praktisch ueberall, wo ich bisher war. aber nicht hier.

vor ein paar tagen begann das 10-taegige ganesha-festival. ueberall wird gefeiert. an strassenkreuzungen wurden temporaere ganesha-tempel aufgebaut. laute musik weist den weg... auch wenn ganesh (der mit dem elefantenkopf) mein persoenlicher liebling unter den hindu-goettern ist, ich habe genug davon.


jets...
ein paar stunden vor meinem abflug nach indien entschied ich mich, meinen mp3-player mitzunehmen. eine entscheidung, die ich nicht bereue. schon oefters war ich froh, dem hindi-pop auf diese weise entfliehen zu koennen. mit ben harper oder manu chao fuehle ich mich einfach wohler.
'jets' vom neuen blur-album heisst der song, den ich mir am haeufigsten anhoere. vielleicht wiederspiegle ich mich darin; vielleicht kann man in diesem song hoeren, wie ich mich fuehle...

seit gestern trage auch ich zur weiteren verunsicherung der strassen goas bei. wenn ich nicht gerade am strand tai chi formen uebe, lese oder am essen bin, fahre ich mit einem scooter durch die gegend. goa ist wirklich schoen, es macht spass, die gegend auf diese art zu erkunden. ausserdem scheint auf diese weise mein interesse and der kultur wieder zurueckzukommen.
goa war sehr lange eine portuguiesische kolonie, das christentum ist noch heute ziemlich stark vertreten. das heisst, dass es neben wunderschoenen straenden auch sehenswerte forts und kirchen gibt. ich bin froh, dass ich doch noch ein wenig am indischen leben und der geschichte des landes interessiert bin. :-)

1 Comments:

  • Hoy Colin
    Danke fuer das ehrliche Posting - zumindest was die Musik betrifft kann ich das wohl nachvollziehen. Zwar ist die Brasilianische Musik wohl einiges besser als Hindipop, aber nach 5 Wochen ist es jeweils richtig erfrischend, gute alte europaeische Songs zu hoeren.
    En Gruess
    Pit

    By Anonymous Anonym, at 25. September 2004 um 00:36  

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