colin in indien

Donnerstag, September 30, 2004

vollmond ueber palolem

irgendwie bin ich richtig froh darueber, dass mich die eisenbahn so genervt hat und ich eine menge geld fuer den flug ausgeben musste. palolem war spitzenklasse! strand, palmen, wellen, und das ganze zum schluss in das licht des vollmonds getaucht...

jetzt bin ich schon wieder in delhi. ging schnell.
waehrend der fahrt vom flughafen nach paharganj konnte ich so richtig das chaos auf den strassen delhis geniessen. ich erinnere mich noch genau an die erste fahrt ueber die genau gleichen strassen: es fuehlte sich an wie auf einer achterbahn; mit dem unterschied, dass die achterbahn lustig ist. jetzt sass ich voellig entspannt im taxi und schaute dem treiben belustigt zu...

Dienstag, September 28, 2004

are you experienced?

are you? can you ever be experienced enough? seit heute morgen lese ich ein buch mit diesem titel. ich wollte es mir bis zum schluss meiner reise aufsparen...
william sutcliffe nimmt mit der geschichte eines travellers indien und die ganzen backpacker auf die schippe. einfach herrlich. ich liege am strand und lache ueber die nur zu wahren eindruecke indiens. situationen, die ich hundertfach erlebte, genau so im buch beschrieben. eigentuemlichkeiten indiens, der inder und der reisenden. es tut gut, sowas lesen zu koennen. und jetzt ist dafuer genau der richtige moment.
kleines beispiel: die hauptfigur isst etwas, das dem magen ueberhaupt nicht bekommt (wie das jeder indienreisende mindestens einmal erlebt). also landet das ganze essen ein paar hundert meter nach dem restaurant mitten auf der strasse. er schaut sich um, sicher, dass ihn eine menge leute anstarren... denkste! ein paar meter weiter ist ein sadhu auf der strasse am meditieren; auf der anderen strassenseite waescht sich gerade jemand mit einem kuebel wasser; jemand streitet mit einem mangoverkaeufer; ein paar kuehe stehen herum. ein die strasse vollkotzender europaer ist da nichts besonderes...

wenn ich nicht am lesen bin, bin ich in den wellen. warten, es braucht geduld. kleine und mittelgrosse wellen muss ich passieren lassen, ich warte auf eine der grossen. geduld. dann kommt eine, ich mache mich bereit. werde eins mit dem wasser und dem board. ich werde eins mit der welle. gewinne an geschwindigkeit, reite auf ihr. fuehle sie. total.

entscheidungen

am samstag habe ich entschieden, dass ich von der einsamkeit in candolim genug habe. ein wenig einsamkeit ist ganz schoen, aber eine ganze woche ist dann doch etwas zu viel. war aber trotzdem eine gute erfahrung.
am sonntag also nach panjim, der hauptstadt von goa. ein schoenes staedchen, mit alten portuguiesischen quartieren, wirklich gemuetlich. gluecklicherweise habe ich mich auch dazu entschieden, old goa gleich noch am sonntag anzuschauen und nicht den ganzen montag dafuer zu reservieren. old goa sind die ueberreste der einstigen kolonialstadt. das heisst, ein ganzer haufen kirchen und kathedralen. die basilica de bom jesus ist ganz schoen, se cathedral die groesste kathedrale indiens. aber stinklangweilig. mann, ich haette nie gedacht, dass mich dieser ort so sehr langweilen koennte. ich war richtig froh, das ganze schon am sonntag gesehen zu haben.

Panjim
ganz anders dann die kirche in panjim. der glaube lebt dort noch, ganz anders als old goa oder die kirchen bei uns...

am montag morgen wollte ich den zug nach delhi buchen. ein direkter zug, 'nur' 26 stunden fahrt. im booking office musste ich erfahren, dass dieser zug nicht faehrt. na super! ich entscheide mich also fuer eine andere route, mit stop in bombay. nach ueber zwei stunden in der warteschlange komme ich endlich an die reihe beim ticket counter. das beste, was die mir bieten koennen sind plaetze auf der warteliste in beiden zuegen. ich will nicht auf die warteliste, ich will nach delhi!
genug ist genug, und ich habe jetzt genug von den indian railways. ich bin direkt vom booking counter zum jet airways office und habe dort einen flug nach delhi gebucht. basta! ich war selbst ueberrascht ob meiner reaktion.

mit dem zug haette ich dienstag abends oder spaetestens mittwoch morgens abfahren muessen. jetzt habe ich bis donnerstag zeit hier in goa. eine neue entscheidung war faellig... schlussendlich machte ich mich auf den weg nach palolem, ich haette nicht gedacht, dass ich noch hier hin komme.

jetzt bin ich in palolem, bin gestern abend hier angekommen. wunderbar. ich haette schon von anfang an in goa hierher kommen sollen...
eine bambushuette direkt am strand, viele andere traveller, super stimmung, kokospalmen ueber schoenstem sand. habe mir gestern abend gleich ein body-board geschnappt und ab damit in die wellen. ich wuenschte, die haetten richtige surfboards hier, aber es ist auch so schon super!
am abend gutes essen am strand, in gesellschaft mit guten leuten. ich kann meine letzten paar tage wirklich bis zum geht-nicht-mehr auskosten...

Samstag, September 25, 2004

chue am schtrand


Chue am Schtrand
wuerde mich mal wundernehmen, wie mani matters song mit diesem titel toenen wuerde. solche momente erinnern einen einfach immer wieder daran, dass man noch immer in indien ist. eine kuh kann ueberall auftauchen...

ganz aergerlich und nicht ganz ungefaehrlich ist das im verkehr. man faehrt irgendwo eine strasse entlang, und ploetzlich erscheint hinter einem gebuesch oder aus einer kleinen seitenstrasse eine kuh. seelenruhig uberquert sie die strasse, bleibt vielleicht sogar mittendrin stehen, um sich erstmal ruhig umzusehen. vielleicht legt sie sich sogar mitten auf der strasse hin, neben den hund, der diesen platz schon fuer seinen mittagsschlaf ausgesucht hat. verrueckt.
ich habe geschichten von travellern gehoert, die von einem indischen mob verpruegelt wurden. weil sie mit ihrem motorrad eine kuh erwischten...

der monsoon ist alles andere als vorbei. manchmal regnet es wie aus kuebeln. eigentlich habe ich den tropischen regen ganz gern (im gegensatz zum schweizer regen), aber hier am strand...

Donnerstag, September 23, 2004

vindaloo

da esse ich seit drei monaten kein fleisch mehr und dann das! unerhoert! paneer vindaloo gibt's nicht. aloo vindaloo ist auch nicht moeglich. es muss chicken oder pork sein... tja, was bleibt mir da uebrig? ich bestelle chicken vindaloo.
kulinarische spezialitaeten aus goa sind ohne fleisch oder fisch nicht moeglich. portuguiesischer einfluss. da kann ich nichts dagegen ausrichten, ich muss mich dem fuegen. wenn's ums essen geht kenne ich kein pardon: etwas neues oder eine regionale spezialitaet? immer her damit!
vindaloo bedeutet im endeffekt soviel wie super-duper-mega-scharf. was es urspruenglich hiess ist ohne belang, wenn man das huenchen erstmal vom teller in den mund schaufelt. der reis schwaecht die ganze sache ein wenig ab, aber es ist noch immer so richtig scharf. in der haelfte beginnt meine nase zu laufen. zuerst ein gemuetliches joggen, dann immer mehr im stil eines 100m-sprint. die letzten paar bisse werden von feuchten augen begleitet. zu richtigen traenen hat es allerdings nicht gereicht, es war noch immer ein touristen-vindaloo...
waehrend des essens verfolge ich ein weiteres mal ein cricket-match in der flimmerkiste. ganz indien ist verrueckt danach, cricket ist der nationalsport nummer eins. noch vor polo. kann mit beidem nicht wirklich viel anfangen.


Goa am Abend
der monsoon scheint sich langsam aber sicher von hier zu verabschieden. die letzten paar tage waren staendig bewoelkt, haeufig regen. heute schien die sonne endlich mal wieder von einem blauen himmel. ich musste sogar in mein zimmer fliehen von der ploetzlichen hitze am strand.
ich bin jetzt dazu bereit, wieder zurueckzukommen. ich habe viel erlebt, viel gelernt hier in indien. meine batterien sind wieder aufgeladen, ich habe die kraft und den willen, mich wieder ins studium zu stuerzen. jetzt geniesse ich einfach noch ein paar tage suesses nichtstun am strand...

kommentare sind uebrigens immer noch erlaubt und sogar sehr erwuenscht.

Mittwoch, September 22, 2004

jets

es hat eine ganze weile gedauert, bis ich es akzeptieren konnte. es war hart. noch laenger hat es gedauert, bis ich es hier niederschreiben konnte. dies hier ist noch haerter.
vielleicht ist jemandem aufgefallen, dass schon laenger nichts mehr aus dem sektor kultur/leben der inder erschienen ist. grund? ganz einfach: es interessiert mich nicht mehr, ich habe genug! diese erkenntnis war ein schwerer schock fuer mich. ich, der ich mich selbst gerne als weltoffen sah und gab. ich habe meine lektion gelernt...
das heisst allerdings nicht, dass ich indien oder die inder nicht mag, ich bin sehr gerne hier. auf reisen. aber ich koennte mich hier nicht niederlassen, hier leben. die mentalitaet der inder, vorallem der hindus, ist meiner zu fremd; ich koennte mich hier nie 'zu hause' fuehlen. in suedamerika kann ich das; praktisch ueberall, wo ich bisher war. aber nicht hier.

vor ein paar tagen begann das 10-taegige ganesha-festival. ueberall wird gefeiert. an strassenkreuzungen wurden temporaere ganesha-tempel aufgebaut. laute musik weist den weg... auch wenn ganesh (der mit dem elefantenkopf) mein persoenlicher liebling unter den hindu-goettern ist, ich habe genug davon.


jets...
ein paar stunden vor meinem abflug nach indien entschied ich mich, meinen mp3-player mitzunehmen. eine entscheidung, die ich nicht bereue. schon oefters war ich froh, dem hindi-pop auf diese weise entfliehen zu koennen. mit ben harper oder manu chao fuehle ich mich einfach wohler.
'jets' vom neuen blur-album heisst der song, den ich mir am haeufigsten anhoere. vielleicht wiederspiegle ich mich darin; vielleicht kann man in diesem song hoeren, wie ich mich fuehle...

seit gestern trage auch ich zur weiteren verunsicherung der strassen goas bei. wenn ich nicht gerade am strand tai chi formen uebe, lese oder am essen bin, fahre ich mit einem scooter durch die gegend. goa ist wirklich schoen, es macht spass, die gegend auf diese art zu erkunden. ausserdem scheint auf diese weise mein interesse and der kultur wieder zurueckzukommen.
goa war sehr lange eine portuguiesische kolonie, das christentum ist noch heute ziemlich stark vertreten. das heisst, dass es neben wunderschoenen straenden auch sehenswerte forts und kirchen gibt. ich bin froh, dass ich doch noch ein wenig am indischen leben und der geschichte des landes interessiert bin. :-)

Montag, September 20, 2004

caju fenny

die saison beginnt hier in goa vielleicht in etwas mehr als einem monat. jetzt ist hier praktisch tote hose; touristen sind mehr oder weniger inexistent, die einheimischen sind ueberall mit vorbereitungen (sprich: ausbessern der monsoonschaeden) fuer die saison beschaeftigt.
das bedeutet fuer mich, dass ich am morgen auf einem verlassenen strand chi gong praktizieren und tai chi formen ueben kann. herrlich!
mal sehen, wie lange ich es hier aushalte :-)

die alkoholsteuern sind in goa niedriger als in anderen staaten, also gibt es zum abendessen bier.
Entspannung pur
danach musste ich einfach das lokale feuerwasser probieren... fenny kommt in zwei varianten daher: kokos und cashew. ein wenig caju fenny war genau das richtige, um am abend auf meinem balkon mit blick auf das meer vollends entspannen zu koennen...

in zwei wochen werde ich wieder zurueck in der schweiz sein. es wird fuer mich eine stressige zeit, da ich innerhalb von zwei wochen eine wohnung in zuerich finden muss. wenn also irgendjemand von einer wohnung oder einem platz in einer netten wg in zuerich weiss, waere ich sehr dankbar um eine benachrichtigung.

Samstag, September 18, 2004

paneer butter masala

zeit, mal wieder ein wenig ueber's essen zu schreiben. die mango-saison ist definitiv vorbei, dafuer gibt es fuer mich fast jeden morgen eine halbe papaya. mmhh!

paneer butter masala ist mein all-time-favorit fuers abendessen. ich komme immer mal wieder darauf zurueck. es gibt veg jaipuri, malai kofta, bhelpuri und vieles mehr. ich habe irgendwie den ueberblick verloren, was das alles ist. es gibt tausende von gerichten und bezeichnungen...
suedindisches essen findet man hier auch immer oefter. masala dosa und uttapam sind wohl die typischsten gerichte.
hmm... ist irgendwie ein wenig wirr, was ich da schreibe. na egal, morgen abend werde ich spezialitaeten von goa ausprobieren koennen. mein bus faehrt in einer stunde.

Freitag, September 17, 2004

please stand up

...for national anthem.
zwei tage hat es gedauert, bis wir den film endlich sehen konnten. indien. am mittwoch abend haette der film laut zeitung um 6.30 starten sollen. not possible, diese zeit war die spielzeit von der letzten woche. diese woche spielt der film in diesem kino nur noch um 11.30 abends. aber in einem anderen kino beginnt der film um 6.10. ok, plan b... man ist in indien.
naechster abend, nachdem die spielzeiten in der zeitung nochmals ueberprueft wurden. um 6uhr im zweiten kino; wir erfahren, dass der film schon um 5uhr angelaufen ist. tja. morgen? not possible, heute war der letzte tag...
wir wollen den film unbedingt sehen und muessen nun doch in die 11.30-vorstellung im ersten kinokomplex. ein wenig bier-meditation hilft, um die zeit zu ueberbruecken...
das inox ist ein ultramoderner bau mit mehreren kinosaelen. wie alles hier, versuchen sie auch das zu verwestlichen. eine vage vorstellung, wie das also sein koennte ist da, aber die ideen sind noch nicht wirklich ausgereift. es ist schrecklich.
die vorstellung beginnt mit werbung, wie bei uns, danach folgen previews von hollywood- und bollywoodstreifen. bevor der eigentliche film beginnt, erscheint auf der leinwand in grossen lettern die aufforderung: "please stand up for national anthem."

ich traeume schon laenger davon, einmal auf einer segelyacht den atlantik zu ueberqueren. mit nigel habe ich hier jemanden gefunden, der mir dabei helfen kann. er arbeitet seit 15 jahren auf booten, ist vom deckhand ueber maat bis zum kapitaen aufgestiegen. zwischendurch ist er auch tauch- oder snowboardinstruktor... strange things happen in india, habe jetzt auch connections nach hollywood.

Mittwoch, September 15, 2004

international

zuerst mal moechte ich mich endlich mal fuer die sprache hier im blog entschuldigen. es ist nicht so einfach, innert kuerzester zeit sinnvolle und ansprechende deutsche saetze zu gestalten, wenn man die ganze zeit nur englisch spricht. aber im grunde macht es auch keinen unterschied, ob ich mich hier entschuldige oder nicht. weiterhin viel spass beim lesen... :-)

es gibt kaum eine nation, die hier im ashram nicht vertreten ist. leute aus der ganzen welt sind hier, ein wilder mix. beim alter ist es in etwa dasselbe. junge, alte, alle sind hier. manche kommen fuer die meditationen, manche sind nur neugierig, manche sind hier wegen der parties. ich fuer meinen teil bin zufrieden, ich habe viel gelernt hier. das einzige, das mich im moment noch hier haelt, sind die morgendlichen tai chi oder chi gong lektionen. ein paar tage werde ich wohl noch bleiben, dann geht's weiter in den sueden fuer den rest meiner reise.

einige meiner gedanken ueber pune: die stadt ist richtig westlich, das ist einfach unglaublich. im zentrum findet man shops mit europaeischen produkten und preisen. habe hier das erste mal einen richtigen selbstbedienungsladen wie bei uns die migros gesehen. toblerone, cailler oder gruyere? kein problem...
mc donalds, pizza hut und konsorten sind auch vertreten. nike und adidas-shops. teure autos. schoene apartements.
die disco am wochenende haette irgendwo auf dieser welt sein koennen. die jungen maenner rasieren sich, die frauen tragen spaghettitraegertops und enge jeans anstatt eines saris. indien? no way!

Samstag, September 11, 2004

zorba the buddha

tja, da bin ich also noch immer in pune. viel zu schreiben habe ich nicht...

ich fuehle mich im moment so relaxed wie noch nie zuvor. ich beobachte mich selbst, nehme alles um mich herum wahr, bin zufrieden. es fuehlt sich an wie slow motion pur, ist es aber trotzdem nicht. eine ungewohnte aber sehr schoene erfahrung.

Sonntag, September 05, 2004

rote roben

vor 3 jahren in palenque konnte ich meine haengematte an einem wirklich schoenen platz aufhaengen. eine deutsche hatte mitten im dschungel eine art guesthouse eingerichtet, mit indischem flair. es gab nur vegetarisches essen, indisch natuerlich, und jeweils am morgen hat die frau in ihrem tempel meditiert. wer wollte, durfte mitmachen. es waren ein paar super tage dort, die meditation war klasse. jetzt weiss ich, woher diese art der dynamischen meditation kommt.

ich bin jetzt in pune, im rajneesh ashram oder osho meditation resort. mein tag beginnt um 6 mit einer stunde dynamischer meditation (hat nichts, aber auch gar nichts mit der ruhigen zen-meditation zu tun), danach eine stunde tai chi oder chi gong.
durch den ganzen tag sind verschiedene meditationen moeglich, atmen, tanzen, mit und ohne musik, einfach genial um abzuschalten und gluecklich zu sein. ich kann mich hier vom stress in indien richtig gut erholen. wenn die meditationen noch nicht genug sind, stehen auch swimming pool und sauna zur verfuegung. am abend ist party angesagt.

es koennte fast ein europaeisches relaxation-resort sein...
Roben
durch den tag bin ich auf dem gelaende in eine rote robe gekleidet. wie jede und jeder andere auch. fuer die abendmeditation ist weiss angesagt. fuer die party strassenkleidung. toent vielleicht etwas schraeg, aber man gewoehnt sich daran. die message ist, dass man einfach gluecklich sein soll. ich bin es.

an dieser stelle nochmals ein herzliches dankeschoen an samuel. er stellt mir die bilder im web bereit, ich bin wirklich froh darum. von den letzten zwei wochen sind leider noch keine bilder verfuegbar, aber wer gerne die ganze online-kollektion ansehen moechte, findet diese auf http://colininindien.leven.ch

Donnerstag, September 02, 2004

tintenfische


Fischer
seit ich in mexico war, genauer in rio lagartos, wollte ich mit fischern hinausfahren. damals habe ich die chance verpasst, habe bloederweise das 'pm' nach der zahl auf meinem wecker uebersehen...
hier hat es endlich geklappt! war ein super erlebnis, mit einem nicht mal 10 meter langen boot hinauszufahren. nicht weit leider, nur in der geschuetzten bucht. drei netze wurden an verschiedenen stellen ausgeworfen, danach hiess es warten. nach vielleicht einer halben stunde fuhren wir wieder los, die fischer holten den fang im ersten netz an deck.

Oktopusse
ein wilder, zappelnder haufen getier. anders kann man das wohl nicht beschreiben. der groesste teil des haufens besteht aus shrimps, es beginnt das grosse sortieren: die guten, genuegend grossen fische kommen in einen korb, garnelen in einen anderen. die kleinen fische werden wieder ueber bord geworfen. ebenso eine ganze liste anderer meerestiere: lange, silbrige, duenne fische (zaeh und nicht geniessbar). quallen. tintenfische (spritzen wirklich mit einer dunklen fluessigkeit). oktopusse (saugen sich mit ihren tentakeln auf der haut fest). haie (vielleicht 30cm lang). ausserdem noch einige dinge, die ich nicht identifizieren konnte...
der erste fang (shrimps und fische) wurde gleich an die docks gebracht und verkauft. danach wieder hinaus aufs meer, um die beiden verbleibenden netze einzuholen. diesmal kam ich von meinem sitz herunter und half beim aussortieren... den fischgeruch konnte ich heute morgen noch immer feststellen.

da faellt mir ein: irgendwie habe ich die fische anders gesehen als sonstige tiere. ich hatte keine probleme, den fischern beim fang zu helfen; die fische gehoeren hier einfach auf die speisekarte. aber ich selbst habe seit ich in indien bin kein fleisch mehr gegessen, abgesehen von einem mal. das war in leh, ich wollte einfach ein stueck von dem fleisch probieren, das auf der strasse gegrillt wurde. es hat mir nicht geschmeckt.

Mittwoch, September 01, 2004

art gallery

grrr... da speichert man einmal den text nicht vor dem absenden, und dann das! gemein, und das bei so einem langen text wie diesem. mal sehen, ob ich das ganze nochmals ungefaehr so schreiben kann...

mumbai. eine grossartige stadt, gefaellt mir viel mehr als delhi. am ersten tag bin ich einfach stundenlang am marine drive gesessen, der blick irgendwo in der ferne ueber dem meer, der salzige wind im gesicht.

mumbai ist teuerste stadt indiens. einiges teurer selbst als delhi. das guenstigste 'hotel' ist das red shield house, salvation army. ein bett im dormitory kostet 135 rupien, sonstwo erhaelt man fuer den preis ein schoenes einzelzimmer mit bad. aber es gefaellt mir hier, ist ziemlich sicher sogar besser, als eines der anderen 'budget'-hotels, wo man mindestens 500 rupien fuer eine nacht bezahlt.

mumbai ist westlich; westlicher als alles, was ich bisher in indien gesehen habe. breite, offene strassen, gruene paerke, kaum rickshas. in den restaurants die kinder der upper society mit westlichen kleidern und benehmen. rindfleisch auf der speisekarte. aber die stadt ist trotz allem noch immer in indien. ein schraeger mix.

(es nervt mich wirklich, dass ich alles nochmals schreiben muss!)

in mumbai hatte ich das erste mal die gelegenheit, meine internationale studentenkarte zu gebrauchen. dachte schon, die wuerde mir nie etwas nuetzen. der eintritt fuer das 'prince of wales' museum kostet fuer auslaender 300 rupien, mit der studentenkarte musste ich gerade mal noch 6 rupien bezahlen. ein riesiges museum mit ausstellungsstuecken quer durch alle moeglichen themen. eine witzige und chaotische kollektion. nirgends in europa findet man ein museum dieser art...

Victoria Terminus
etwas spaeter bin ich in eine art gallery hineingestolpert. eine ausstellung der bilder von 6 verschiedenen indischen kuenstlern. fuer mich war es das erste mal, dass mich bilder wirklich gefangennehmen konnten, dass ich mir vorstellen konnte, die bilder zu hause an meiner wand aufzuhaengen. und das gleich von zwei kuenstlern, die nicht unterschiedlicher sein koennten. das eine waren bilder von strassen und haeusern, wie ich sie in rajasthan gesehen habe. wunderschoen. das andere kann ich mit meinem wenigen wissen nur als 'modern art' beschreiben. wilde geometrische formen in starken farben, die ein perfektes ganzes bilden. ich haette sehr gerne ein paar bilder gekauft und mit nach hause genommen, aber eben, mumbai ist teuer...


Typical Shop
mumbai liegt am meer. das wasser rund um die stadt herum ist allerdings eher eine seltsame bruehe. die gerueche, die der wind mit sich traegt, sind ...interessant. manchmal undefinierbar.
heute werde ich die gelegenheit haben, meine nase in den wind auf offener see zu halten. gestern habe ich ein paar fischer kennengelernt, heute kann ich mit ihnen von mittag bis abend hinausfahren, vielleicht sogar beim fischfang helfen.