mann, das war einfach unglaublich, eines der besten erlebnisse meines lebens! es ist wohl am besten, wenn ich von vorne beginne.
dienstag habe ich mein ticket fuer die busfahrt gebucht. niels ging nach kaza im spiti-valley, ich nach leh in ladakh. nach einer nacht mit sehr wenig schlaf (israeli-techno) hiess es abfahrt um 6uhr. mein gebuchter sitz war auf der rueckbank, das wollte ich mir aber nicht antun. mit einer guten begruendung geht in indien alles, nach ein paar minuten diskussion mit den fahrern hatte ich also meinen platz in der fahrerkabine ganz vorne im bus. dann ging es los: von 2000m zum rothang pass auf knapp 4000m hoehe.
immer wieder steineklopfende gruppen von maennern und frauen am strassenrand. die strasse ist manchmal geteert, manchmal nicht. manchmal breit genug, damit zwei fahrzeuge kreuzen koennen. manchmal liegt hunderte von metern weiter unten ein ausgebranntes fahrzeug.
das panorama vor mir ist unbeschreiblich, der platz in der fahrerkabine unbezahlbar. die berge sind hoch und steil, sagen wir mal alpen x5. die alpen wirken wirklich klein im vergleich.
vom rothang la geht es wieder runter, waehrend dem stop beim ersten polizeikontrollposten wird ein rad ausgewechselt. weiter, mittagspause in keylong. kurz nach der pause begegnen wir dme ersten asphaltierteam. ein trupp schwarzer maenner. schwarz, von kopf bis fuss; haut, haare, kleidung - alles. es sind dies die maenner, die in harter arbeit diese strasse waehrend der sommermonate offenhalten. wir warten etwa eine halbe stunde, bis der teer getrocknet ist und wir das frische stueck strasse passieren koennen.
der hoechste punkt des ersten tages ist der baralacha la, auf ueber 4800m. es schneit und ist kalt. aber die aussicht ist einfach phaenomenal. solche berge habe ich noch nie zuvor gesehen.
das nachtlager ist in sarchu, auf etwa 4400m hoehe. es ist bitterkalt, ich brauche zum ersten mal in indien meinen pulli. ich teile ein zelt mit gregory, und zu viert essen wir dort unser thali. die nacht ist extrem kalt. die meisten anderen finden kaum schlaf oder muessen sogar die ganze zeit erbrechen. ich merke nichts davon, scheine einer der wenigen zu sein, denen die hoehe nichts ausmacht und ohne probleme schlafen. um 5uhr werden wir mit einem chai geweckt, danach gibt es fruehstueck. ein schauspiel ohnegleichen, wie die sonne langsam die roten berge mit licht traenkt. um 6 geht es weiter, genau als die sonne aufgeht und mir ins gesicht scheint. ich fuehle mich gluecklich wie schon sehr lange nicht mehr, geniesse diese gluecksmomente aus vollen zuegen.
um 1uhr mittags haben wir dann den tanglang la, den zweithoechsten befahrbaren pass der welt, erreicht. die meisten passagiere leiden unter kopfschmerzen und sehen erbaermlich aus, ich bin aufgeregt wie ein kleines kind. colin auf 5330m ueber meer!
die gluecksmomente halten an...
danach geht es einen weiten weg runter nach leh, der hauptstadt von ladakh. ich sehe einige yaks und eine wahnsinnige wuesten- und berglandschaft. ladakh ist auf einer hoehe von 3500m und soll ja von der kultur und gegend tibet ziemlich aehnlich sein... ich werde wohl eine weile hier bleiben.
ach ja, was ich schon laenger mal sagen wollte: ich schimpfe mich zwar student der elektrotechnik, bin aber nicht im besitz einer digitalkamera, sorry!
und zum schluss noch ein herzliches dankeschoen an alle, die hier ihre kommentare abgeben. es ist schoen zu wissen, das das geschriebene auch gelesen wird.